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BNN 2014-02-02: Mit Charme und Elan

Anspruchsvolles und Altbewährtes beim Semesterkonzert der gut aufgestellten "KIT Big Band"

Auf den Poloshirts der Band steht es noch: "Uni Big Band", aber offiziell heißt die Band unter Leitung von Günter Hellstern längst "KIT Big Band". Der Festsaal des Studentischen Kulturzentrums ist wie gewohnt voll, als die Musiker (und nur eine Musikerin) zur Untermalung von Schlagzeug und Bass zu ihrem traditionellen Semesterkonzert einmarschieren und zu "A Few Good Men" von Gordon Goodwin ansetzen. Altbewährtes ist geblieben, aber auch der Mut zu Neuem gehört immer wieder dazu. Zum Beispiel wird hier eine neue Lautsprecheranlage ausprobiert, die sich trotz der anfänglichen Bedenken des Bandleaders gut macht. Beim "Haitian Fight Song" ist die Schnelligkeit der Bläser gefragt, fast bei jedem Stück ist ein anderer dran, mit einem improvisierten Solo zu zeigen, was er draufhat. Bei diesem Semesterkonzert liegt der Fokus eher auf nach vorne gespielten anspruchsvollen Stücken der moderneren Big-Band-Literatur ("Spain", "Mountain Dance"). Das ist anstrengend für die ganze Band, die zur Pause hin verständlicherweise etwas müder wird. Sowohl im ersten als auch im zweiten Konzertteil ergänzen das Sängerpaar Marianne Martin und Rafiandi Giri mit Charme und Elan die Band. Ob "Bluesette", "Golden Eye" oder die Balade von Günter Hellstern, "Mare Incognitum", zu dem sie ihren eigenen Text geschrieben hat - Marianne Martin gibt jedem Stück ihren eigenen Schliff. Rafiandi Giri begeistert mit seinem ausschmückungsreichen Interpretationen von Stücken des kanadischen Sängers Michael Buble ("Feeling Good"), bei schnelleren Songs wie etwa der Eigenkomposition von Saxofonist David Bermbach, "New York City" würde allerdings eine bessere Artikulation des englischen Textes guttun. Bemerkenswert ist die schnelle Eingewöhnung von Erstsemester Florian Franke am Klavier, dessen Solo bei Mousse T.s "Horny" allerdings von einem beherzten Melodicasolo von Hellstern noch übertrumpft wird. Fazit: Die KIT Big Band bleibt wie gewohnt eine gut aufgestellte Truppe mit vielen alten und neuen Talenten. Die etwas speziellen Ansagen von Günter Hellstern voller Insiderwitzen auf Kosten der Musikerinnen und Musiker sind unvorhersehbar geblieben wie eh und je. Ob es aber zum Beispiel das Sängerpaar wirklich verdient hat, als "Marianne und Michael" bezeichnet zu werden, sei dahingestellt.

(BNN: Anneke Reinsperger)

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