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BNN 2010-02-10: Rockiger Jazzsound

Umbruch und Veränderung kennt Günter Hellstern nur allzu gut. Und das trotz aller Tradition denn vor 20 Jahren gab er mit der hiesigen Uni Big Band als ihr Gründer das erste Konzert. Gewandelt hat sich in den beiden Jahrzehnten die studentische Formation. 'Hier findet ständig Wechsel statt, Stillstand gibt es nicht. Schon nach wenigen Jahren steht eine völlig andere Gruppe vor mir', berichtete Hellstern beim Semesterabschlusskonzert im Studentenhaus. Und da Bewegung an der Tagesordnung steht, nahm er das Konzert zum Anlass, mit dem Publikum über einen neuen Bandnamen abzustimmen. Damit war es nicht nur Hellsterns Jubiläumskonzert, sondern auch das offiziell erste der 'KIT Big Band'. Musikalisch zeigte sich die 24-köpfige Gruppe gewohnt überzeugend und souverän. Rock, Latin, Salsa, Swing und Funk die Spieler geben sich gerne Big-Band-untypisch und experimentieren mit ungewohnten Klangsymbiosen. Klassiker wie Duke Ellingstons 'It Don't Mean A Thing', das durch den Gesang von Marianne Martin ein sonores 'Sahnehäubchen' erhielt, gesellte Hellstern Nummern wie die Swing-Ballade 'In The Sign of Lybra' von Dusk Goykovich, bei dem Solist Ronny Kistner mit dem Flügelhorn eine soulig-warme Atmosphäre verbreitete. Mehr rockig spielte die Uni-Band 'The Jazz Police' von Gordon Goodwin und bestätigte, dass sie sich in vielen Genres beheimatet fühlt. Henry Mancinis 'A Shot In The Dark' war eine ideale Verbindung aus Swing und Rock. Gerade durch E- und Bass-Gitarre erhielt der Song seinen geheimnisvoll-verstohlen wirkenden Sound, der an die Kriminalgeschichte in 'Der rosarote Panther' anknüpft. An den Ort des Filmgeschehens, die Straßen von Paris, erinnert Hellstern, als er mit dem Akkordeon einen überzeugenden Solopart beisteuerte. Außergewöhnlich und ansprechend war an diesem Abend seine eigene Komposition 'Carta de Amor', wozu Sängerin Martin den Text lieferte. Diese mitreißende Mischung aus Jazz, Swing und Latin bestätigte aufs Neue, dass musikalische Querdenker heute mehr denn je gefragt sind.

(BNN: Anna Ringle-Brändle)

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