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BNN 2005-02-08: Satter Sound mit Chips & Salsa

Semesterkonzert der Uni-Big-Band im Festsaal des Studentenhauses

Mit gestopfter Trompete und Tenorsaxofon kamen beim Semesterkonzert der Uni-Big-Band gleich zu Beginn die Freunde des Free Jazz auf ihre Kosten. Die gekonnten Soli gaben dem Cuban-Jazz-Titel 'Chucho' von Paquito d`Rivera zusätzliche Würze. Nach einer Posaunenballade mit Barchimes-Geklingel gab es eine Phil-Collins-Schöpfung, die mit seinen großen Hits gar nichts gemein hat: 'Chips & Salsa' wurde mit knackig-präzisen Bläsern und einer Collins-würdigen Rhythmusgruppe zum Ohrenschmaus. Die Big-Band zeigte viele Facetten: ob New Orleans gepaart mit Swing, oder Bebop und Samba - sie haben ein Faible für Stilmix und das dazugehörige Know-how. Einen Überraschungsauftritt hatte Mathematikprofessor Henze, der eine musikalische Büttenrede präsentierte. Der Moritat von Mackie Messer - das Intro von Hellstern am Akkordeon begleitet - hatte er einen eigenen Text verpasst: 'Und der Rektor kämpft wie Hektor.' Natürlich gings um leere Kassen. Seine Fassung des Weill-Songs erntete viel Beifall und heizte die ohnehin ausgelassene Stimmung noch mehr an. Star des Abends war unumstritten die Sängerin Marianne Zagromski, die erstmalig mit der Bigband auftrat. Ihre leicht raue, dunkeltimbrierte Stimme mit Bluesfeeling steigerte sich im Laufe des Konzertes von 'Moondance' über Duke Ellingtons 'It Don`t Mean A Thing' im Matt-Harris-Salsa-Gewand und Carlos Jobims 'Desafinado' auf Portugiesisch mit Scat bis zu einer Herbolzheimer-Version von 'Fever', die von einem prickelnden Querflöte-Conga-Duett eingeleitet wurde. Wegen nicht enden wollendem Applaus wurde der Zugabensong (mit dem Novizensolo) sogar wiederholt.

(BNN: Silke Blume)

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