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BNN 2023-02-05: Von Karlsruhe bis nach Montreux

Die Bigband des KIT feiert ihr 35-jähriges Bestehen mit Konzert am Sonntag

Mit George Gershwin und einem unpässlichen Dirigenten beginnt die Geschichte der Bigband des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Damals, am Jahresanfang 1988, probte das Collegium Musicum der Universität Karlsruhe an der Musik zur nicht nur einzigen, sondern auch einzigartigen Oper des großen amerikanischen Komponisten, nämlich "Porgy and Bess". Leider war der akademische Musikdirektor Rainer Baum gesundheitlich etwas angeschlagen, weshalb er Günter Hellstern bat, doch die Proben zu übernehmen. Der war damals gerade in der Promotionsphase seines Studiums der Elektrotechnik, sprang aber ein.
Hellstern war kein studierter Musiker, hatte aber einen soliden Klavierunterricht genossen. Das war noch in Ravensburg, der Stadt, in der der mittlerweile 60-Jährige aufgewachsen ist. Nach Karlsruhe brachte ihn erst das Studium. Schon als Schüler spielte er in verschiedenen Kombos und eignete sich Fertigkeitn auf mehreren Instrumenten an. Saxofon, Trompete und Posaune, Akkordeon, Gitarre und Kontrabass gehören dazu. Dass er fast alle Instrumente einer klassischen Bigband selbst spielen kann - "alle bis aufs Schlagzeug", präzisiert er - sei schon sehr hilfreich. Und weil die kurzfistige Übernahme der Proben so gut geklappt hatte, keimte im muskalischen Ingenieur die Idee einer Bigband.
Die Idee keimte ziemlich schnell, denn bereits im Februar 1988 hatte die Bigband der Universität Karlsruhe, wie das Ensemble damals hieß, ihren ersten Auftritt beim Rektorenball im großen Mensa-Saal. Der Auftritt kam gut an, so gut, dass der damalige Rektor Heinz Kunle dem swingenden Neuzuwachs der Universitätsfamilie Geld für das nötige Equipment versprach.
Mittlerweile gibt es die Bigband seit 35 Jahren und noch immer steht Günter Hellstern am Pult. Zu vielen universitären Veranstaltungen und Festen hat das Ensemble die Musik beigesteuert. Auf Festivals haben sie gespielt, darunter zweimal auf dem berühmten Jazzfestival von Montreux (Schweiz). Zahlreiche Konzertreisen führten sie ins europäische Ausland und darüber hinaus. Selbst in Südafrika und Tansania spielten die Musikerinnen und Musiker aus Karlsruhe.
Damit das Niveau auf der Höhe bleibt, muss selbstverständlich regelmäßig geprobt werden. Einmal in der Woche immer am Mittwoch, trifft sich das Ensemble dazu im Gaede-Hörsaal. Von den Früchten dieser Probenarbeit kann das Publikum an diesem Sonntag kosten. Dann nämlich spielt die Bigband des KIt zur Feier ihres 35. Geburtstags ab 19 Uhr im Audimax des KIT Campus Süd. Bilder aus 35 Jahren gibt es zu sehen und großartige Arrangements aus dem Repertoire von Jazzlegenden wie zum Beispiel Count Basie und Peter Herbolzheimer gibt es zu hören. "Einige herausfordernde Titel haben wir dabei" erzählt Hellstern und meint Stücke von Snarky Puppy, Stan Kentons "Malaguena"oder Astor Piazzollas "La Camorra". In den ruhigeren Momenten darf es auch Michael Buble sein. Als Gesangssolistinnen stehen Charlotte und Marlene Helm zu Verfügung.
Übrigens, wer Lust dazu hat, es selbst in einer Bigband zu versuchen, der kann sich über die Webseite melden. Neue Leute, signalisiert Hellstern, sind immer gerne gesehen.
Service: Geburtstagskonzert der KIT Bigband am Sonntag ab 19 Uhr im Audimax auf dem KIT Campus Süd, Straße am Forum 1. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.bigband.kit.edu.

(BNN: Jens Wehn)

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