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BNN 2019-01-28: Genau so funktioniert es

KIT Big Band mit schönen Songs und sehr guten Bläsersätzen im Gerthsen-Hörsaal

Jazz mit der KIT Big Band im Uni-Hörsaal: eine exklusive Konzerterfahrung. Allein das Ambiente war’s wert: Licht im Saal statt anonymer Dunkelheit: gute Sicht auf die Bühne von wirklich jedem Platz aus; entspanntes Seminar-Feeling anstelle angestrengten Benehmens, und: Man konnte bequem sein Getränk vor sich abstellen. Sowas brauchen wir öfters. Die Bühne des Gerthsen-Hörsaals ist riesig, das Auditorium umfasst 700 Sitzplätze: reine Verschwendung, so etwas abends leer stehen zu lassen. Der einzige Nachteil der für Vorlesungen konzipierten Räumlichkeiten ist die unvorteilhafte Akustik. Andererseits gewöhnt sich unser Ohr an fast alles – was soll’s. Entspannt war auch Günter Hellstern, der Leiter der Big Band, der im Prinzip einfach nur gut drauf war. Seine Ansagen waren erfreulich und erfreut, bodenständig und auf den Punkt. Keine langen Reden, keine langen Stücke: Ein Erfolgskonzept! Schöne Songs mit schönen Bläsersätzen; kurze Soli, Gott sei Dank, genau so funktioniert es. Dass Studenten des Maschinenbaus nebenher noch Bebop-Phrasen lernen, ist mehr als aller Ehren wert. Dem Ingenieur ist scheint’s halt nichts zu schwör, auch „A Night in Tunesia“ schreckt ihn nicht ab, das ist anspruchsvoll, Peter Herbolzheimer schrieb hier das beste Arrangement des Abends. Weitere Highlights waren das melodisch groovige Stück „Serengeti“ sowie „Children of Sanchez“, eine Hochzeit zwischen Flamenco und Latin-Jazz. Da legte sogar Günter Hellstern Hand an die Gitarre. Amtlich überzeugten im Übrigen Schlagzeuger Hadi Räuber und Vokalist Rafiandi Giri: Der könnte vom Gesang vermutlich leben, zieht aber die Betriebswirtschaft dem unsicheren Kunstbetrieb vor. Auch Mezzosopranistin Marlene Helm machte eine gute Figur. Die Bläser hatten eh Spaß, und im Laufe des Abends bekam fast jeder in der Band seinen Soloeinsatz – allen quantitativ voran Jonas Stelzer (Trompete) und Rudi Barthel (Tenorsaxophon). Das war ein prima Abend im Gerthsen-Hörsaal. Und übrigens kann man jedem musikalischen Studenten nur empfehlen, sich bei dieser Band zu bewerben. Wo die schon überall waren: Montreux, Belfort, Tansania! Beweisfotos wurden als Projektionen auf die Hinterwand der Bühne geworfen: ganz schön beeindruckend!

(BNN: Katharina Lohmann)

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