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BNN 2015-08-02: Mit Bravour gemeistert

Die KIT-Big-Band brachte begeisterte Stimmung in den Gerthsen-Hörsaal

Auch in den Festsaal des Studentenhauses dürfen jetzt aus feuerschutzrechtlichen Gründen nur noch 200 Besucher. Also musste das Konzert der KIT Big Band in den Gerthsen-Hörsaal verlegt werden. Vielleicht wäre Abbrennen da doch die praktischere Lösung, bevor bald sämtliche Karlsruher Hallen vor lauter Vorschriften nicht mehr bespielbar sind. Wie in einer Vorlesung saßen jetzt also die zahlreichen Freunde des Big-Band-Jazz und lauschten den heißen Rhythmen, die ihnen die 20 Musiker, eine Sängerin un ein Sänger in rund zwei Stunden darboten. Ihr Leiter Günter Hellstern hat die Band vor zirka 20 Jahren gegründet. Die zahlreichen Konzertreisen, unter anderem nach Südafrika, Ungarn, Frankreich oder schon mehrfach zum Montreux Jazz Festival wurden nun im Herbst gekrönt durch Auftritte in Tansania, wo die Band als "Jazzbotschafter" der Universität (KIT) Karlsruhe am kulturellem Austausch teilnahm. Dort funktionierte immerhin die Infrastruktur besser, denn der Starkstrom blieb dem Hörsall an diesem Abend verwehrt, was den Dirigenten und die Solisten nicht im rechten Licht erschienen ließ. Musikalisch gab es aber nichts zu mäkeln. Die Großformation begann ihr Konzert mit zwei Swing-Nummern. Sal Nisticio, Saxofonist und Komponist bei Woody Hermann und Count Basie ist immer gut für ein mitreißendes Stück ("Switch in Time"), von Stan Kenton stammte "Decoupage", eine Nummer im Fünfvierteltakt. Der Sänger Rafiandi Giri ist, zumindest in Karlsruhe, bekannter als Michael Buble, von dem er gleich zwei Nummern sang, "Me And Ms Jones" und "Feeling Good". Marianne Martin, Giris weiblicher Gegenpart, sang unter anderem eine bezaubernde Version des Bond-Hits "Golden Eye". "Nutville" von Horace Silver ist eine der schönsten Bebop-Nummern überhaupt und klang auch in der Version der Big Band hervorragend. Hellstern möchte nicht das klassische Big Band-Repertoire, sondern moderene Jazzmusik spielen. Deshalb finden sich bei ihm etwa Nummern von Phil Collins und Gordon Goodwin, von dem er mit "Count Bubba's Revenge" das "wohl schwierigste Stück der Band bisher" spielte. Auch das, wie viele weitere Stücke, meisterte die junge Big Band natürlich mit Bravour.

(BNN: Peter Bastian)

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