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BNN 2005-07-09: Unibigband: Knackig und kräftig

Günter Hellstern, Bandleader der Uni-Big-Band Karlsruhe, duldet keinen lauwarmen Auftrittsapplaus. Im Festsaal des Studentenhauses stehen Mischpult und Mikrofone bereit, es gibt einen Live-Mitschnitt und wenn Ihr Applaus dann nicht gut ist, droht Hellstern scherzhaft, kann man die Aufnahme nicht verwenden. Gelächter im Saal, die Stimmung ist da. Ein bisschen lässt Hellstern das Publikum dann aber doch noch warten, sucht erst mal seine Noten (für die eine oder andere Einlage ist er im Laufe des Abends immer wieder gut). Aber als es losgeht, fackelt er nicht mehr lange: Gleich die ersten Takte preschen nach vorne; im geschmeidigen Rhythmus, mit knackigen Einwürfen und einem warmen, kräftigen Sound. Es folgt ein reizvoller Schlagabtausch; die Band spielt mal energischen Swing, mal sinnlichen Latin, die Musik ist Erotik pur vor allem dank Marianne Zagromski, einer Sängerin mit brasilianischen Wurzeln and balsamischer Stimme. Einfühlsam-brillant haucht sie ihr Moon Dance über die E-Gitarren-Einwürfe (Frank Henrich) und den hellen, feinen Piano-Untergrund (Uli Kaage); später besticht sie mit einem raffinierten Desafinado. Sie beherrscht das scheinbar belanglose Parlieren, ebenso den großen, volltönigen Gesang, bleibt immer anmutig und natürlich mitreißend vor allem auch ihr Fly Me To The Moon, das sie mit sanfter Eindringlichkeit präsentiert. Die Instrumentalsolisten stehen ihr in nichts nach. Geradezu mysteriös der Part von Regina Fischer (Flöte) in Fever eloquent und selbstbewusst beispielsweise die Soli von Saxofonist Jan Horbach (Chips and Salsa) und Posaunist Tobias Eckert (Spring Can Really Hang You Up The Most). Trompeter R. Kistner bewegt sich sicher auf seinem bis an die Grenzen angespannten, eigenwilligen Klang. Dazu ein einfallsreicher Drummer (Hadi Räuber), der jeden Rhythmus so differenziert auffächern kann, dass keine Routine aufkommt: Ein kurzweiliger Abend.

(BNN: cg)

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