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BNN 2003-02-12: Die Uni-Big-Band begeistert ihr Publikum

Ein faszinierender Ausflug in Tönen. Günter Hellstern leitete Konzert zum Jubiläum des Studentenhauses

Brechend voll war der Festsaal zum Jubiläum des zehnjährigen Bestehens des Studentenhauses an der Uni: Groovend und swingend brachte die Uni-Big-Band bei ihrem großen Auftritt das Publikum zum Mitwippen und zu begeisterten Applausstürmen für die vielen exzellenten Soli. Die Band: Klassische Big-Band Besetzung mit starker Blechbläsertruppe, die oft den Saxofonen die Show stahl. Doch wie Leiter Günter Hellstem selbst sagte, gibt es eigentlich gar kein Konkurrenzdenken unter den Musikern. Das hörte man auch, wenn mühelos zwischen Soli und Tutti gewechselt, geschmeidig auf rhythmische Feinheiten reagiert wurde. Für die sorgte eine gut aufeinander abgestimmte Rhythmusgruppe mit Hadi Räuber (Drums), Frank Henrich (Gitarre) und Jens Harder (Bass). Ein Glanzpunkt im ansonsten recht männlich dominierten Ensemble war die Sängerin Judith Hendos, die mit mal zuckrig-leichter, mal dunkel-jazziger Stimme Songs wie 'Fever' mit einem souveränen Solo von Christian Simonidis (Tenorsax), 'Wish You Love' oder das kongenial mit Pianist Uli Kaage interpretierte 'The Summer Knows' brachte. Eine Stimme von Format war da auf der Bühne, die anfangs zunächst noch etwas verhalten war, dann jedoch das gewaltige Stimmvolumen mit Finesse und leicht angeschliffenen Blue Notes herausließ. Ebenfalls genial die Einlagen von Baritonsaxofonist Marcel Möllenbeck und von der kurz auf Querflöte umgestiegenen Saxofonistin Regina Fischer, die zu dem satten Big Band-Sound brillante Akzente einbrachte Die Mischung macht's, denn nicht nur typische Big-Band-Standards wie 'Pennsylvania 65000' von Glenn Miller, der berühmte 'Pink Panther' oder Stan Getz' 'Ballad For A Friend' mit einem wunderschönen Flügelhornsolo von René Maier wurden dargeboten. Gerade die vom Latin-Stil angehauchten Stück schienen den Musikern besonders zu liegen. Die 'Jalapeno Dreams' fügten karibisches Ambiente hinzu und überzeugten durch schräge Klänge nicht nur dank der eindrucksvollen Solist Veit Brendel (Trompete), Jan Horbach (Alt-Sax) und Hannes Schmoch (Posaune). Alles ist erlaubt, was groovt, da kann sogar das gute alte 'Birdland' so aufgemotzt werden, dass es fast hip-hop-tauglich ist. Ganz sicher hätte Joe Zawinul diese 2003er Fassung gemocht. Kurz: Das war ein Programm auch für den nicht eingefleischten Big-Band-Liebhaber. Knackig wie gerade frisch ausgepackt kam die Uni-Big-Band herüber. Wenn da vorübergehend kleine Unstimmigkeiten auftauchten, ging das schnell im fetzigen Sound unter. Dass in der Band so viele solistische Talente sitzen, das war schon erstaunlich. Doch am allerbesten war die Stimmung, denn als die vielen Fans noch eine weitere Zugabe forderten, kam dann noch als Gag eine in As gestimmte Wasserflasche dazu. Keine Frage: eine der besten Amateur-Big-Bands der Region und ein faszinierender Ausflug in aktuelle Sounds rund um Sax und Blech.

(BNN: Sonja Zieger)

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